Eigener Wachskreislauf im Imkerverein

Kommentar Dr. Schierling, Tiergesundheitsdienst (TGD) Bayern e.V., Abt. Bienengesundheitsdienst:

„Zu den Wachsproben (Anm: Labor TGD Bayern e.V.) in den Analysen der Bad Rodacher Proben (Anm: Jahrgang 2020) zeigten sich die geprüften Wachse größtenteils als einwandfrei. Unter der Berücksichtigung der Bestimmungsgrenzen von 0,5 mg/kg waren nur in wenigen Proben Rückstände aus Varroaziden (6x Coumaphos, 1x Fluvalinate) oder Pflanzenschutzmitteln (1x Dichlofluanid) feststellbar. Lediglich eine einzelne Probe wies mit einem Coumaphos-Gehalt von 1,6 mg/kg eine Rückstandsbelastung auf, die bei Einsatz des Wachses im Honigraum messbare Wirkstoffübergänge in den Honig erzeugen könnte. Um analytisch erfassbare Wirkstoffübergänge zu vermeiden, sollten im Wachs je Rückstand maximal 1 mg/kg an Wirkstoff vorhanden sein (DEET und Paradichlorbenzol: 0,5 mg/kg). Bei Überschreitung des genannten Orientierungswertes wird der Rückstand aus dem Wachs ggf. im Honig messbar, eine Gefahr für die Verkehrsfähigkeit des Honigs durch Überschreitung von Rückstandshöchstgehalten besteht jedoch nicht.“

Nähere Informationen zur Einordnung und Herkunft der Rückstände s. Punkt Rückstände und Verfälschungen in Bienenwachs unter http://www.tgd-bayern.de/artikel-bienen.php?DOC_INST=4&SUB=79

Aus Datenschutzgründen liegen dem Verein nur anonymisierte Einzelergebnisse vor. Wie jedes Jahr wurde eine Sammelprobe aus den Mittelwänden gezogen, diese ist auf dem Weg ins Labor zum TGD Bayern.

Auszug eines Prüfberichts zu einer Probe aus dem Verein von 2020. Beruteilung: „Unter Berücksichtigung der genannten Bestimmungsgrenzen ist in der eingesendeten Wachsprobe keiner der oben aufgeführten Wirkstoffe nachweisbar. […]“

Unser Weg im Verein, keine synthetischen Varroabehandlungsmittel mehr einzusetzen, sondern ausschließlich mit organischen Säuren zu arbeiten, ist sicherlich der richtige. 

Diejenigen Imker, die große Mengen Wachs in den Kreislauf eingebracht haben, haben keinerlei Rückstände im Wachs nachweisbar, so dass der sog. Verdünnungseffekt zum Tragen kommt und sich im Sammelergebnis darstellen wird.

Rüdiger Wintersperger